Thomas-Gemeinde bezieht neue Räume
31. März 2019Viele MV-Gemeinden nutzen die Möglichkeiten, die sich mit Gewerbegebieten eröffnen. Gott mag es, mitten im Arbeitsalltag Menschen zu berufen. So war es bei Mose (2. Mos. 3, 1), und so hat es Jesus mit den Fischern am See Genezaret auch gemacht (z.B. Lk. 5, 1ff) Jesu Gemeinde steht es gut an, dort zu sein, wo Menschen arbeiten. Der Ibbenbürener Thomas-Gemeinde war es schon länger bewusst, dass nach 13 Jahren ihr erster Standort enden würde. Umso stärker trugen sie die Frage: Wo denn dann? im Gebet vor den Herrn der Gemeinde.
Dann ging alles sehr schnell. Innerhalb von ein paar Wochen wurden zwei Gemeindemitglieder auf ein modernes Anwesen im „Gewerbegebiet Süd“ aufmerksam, das bisher ein kleines Vertriebszentrum für Waren mit einem Outlet-Raum und einer etwas größeren Lagerhalle nebst Büroräumen im Obergeschoss beherbergte. Daraus ließe sich gut ein „Vertriebszentrum für das Evangelium“ machen. „Unsere Erfahrung beim Gebet war: Wir wurden alle von großer Ruhe erfüllt, keine große Aufregung, keine dramatischen Prophezeihungen“, erzählt Kay Schmitt von der Gemeindeleitung. „Wir haben diese Einmütigkeit als Fingerzeig Gottes aufgefasst, realistisch in die Zukunft der Gemeinde blicken zu dürfen und die Investitionen zu kalkulieren.“ Und dann wurde zugegriffen – alle Umstände passten einfach zusammen.
Die vorläufige „Einweihung“ der neuen Räume wurde beim zweiten Gottesdienst am neuen Standort durch die Gottesdienstgemeinde selbst vorgenommen, indem sie zu zweit oder dritt in alle Räume ging und dort für deren Bestimmung um den Segen Gottes bis in den letzten Winkel hinein betete.
Als Gastprediger war Pastor Matthias Bothe aus Oberhausen gekommen. Das Gemeindegründungs-Projekt der „Kirche 62“ in Gelsenkirchen sei eine ähnliche Herausforderung wie diejenige, vor der die Thomas-Gemeinde Ibbenbüren jetzt auch stehe. Im Fürbitten-Teil des Gottesdienstes entstand spontan die Gelegenheit zur Gebetsgemeinschaft und zum Segen für die Gemeindeleitung.
Der künftige Gottesdienstraum ist noch eine Baustelle. Auch Sanitär- und Küchenbereich müssen umgebaut werden, aber nur wenige Wände abgebrochen und neu hochgezogen werden. Die Gottesdienste werden erst einmal im vorderen Cafébereich gefeiert. Aber für die Gemeindegruppen und Initiativen stehen bereits sieben Räume (meist im Obergeschoss) zur Verfügung, die auch schon für die Kinderstufen, Jugend, Besprechungen und Gebet im kleinen Kreis genutzt werden. Insgesamt sind es 450 m². Der Gottesdienstraum wird 150 m² umfassen.
Der Blick der Thomas-Gemeinde Ibbenbüren in die Zukunft betrifft auch ihre Perspektive hinsichtlich der „lebendigen Steine“ mit Jesus als Eckstein. „Wir haben uns vier Leitlinien für die nächsten fünf Jahre vorgenommen“, berichtet Kay Schmitt:
1. In fünf Jahren besteht die Thomas-Gemeinde aus mehr als 100 unterschiedlichsten Menschen, die leidenschaftlich Gott anbeten.
2. Unter uns pulsieren Wertschätzung, Versöhnung und Gemeinschaft.
3. Jede/r Einzelne kann sein Potential wirksam entfalten: Charisma, Berufung und Kreativität.
4. Wir wollen Ibbenbüren und Umgebung mit dem Evangelium bewegen und die heilende Gnade Gottes sichtbar machen.
An die heilende Kraft Gottes erinnerte Kay Schmitt auch durch das Bibelwort aus Joh. 9, der Heilung des Blindgeborenen, das er an den Anfang der Feier stellte. „Wir sehen hier, dass Gott nicht nur »einfach so« handelt oder ein tröstendes Wort spricht, sondern dass Jesus aktiv wird, indem er dem Blinden einen Brei mit Erde auf die Augen streicht. Auch wir dürfen »etwas benutzen« und sollen aktiv handeln, damit die Menschen sehend werden“. Der Brei aus Erde sei ein Bild für die „Basics“, von denen aus eine Gemeinde lebe. „Unsere Basics sind vor allem Gebet, das haben wir in dieser Umbruchs-Situation massiv erfahren, und das wollen wir auch weiterhin ganz stark in den Focus nehmen“, so Kay Schmitt – mitten zwischen großen Autohäusern und Verbrauchermärkten.