Deutsche Evangelische Allianz: Ekkehart Vetter neuer Vorsitzender
12. Dezember 2016Ekkehart Vetter tritt damit die Nachfolge von Präses Dr. Michael Diener (Kassel) an, der das Amt des Allianzvorsitzenden von 2012 bis 2016 wahrgenommen hatte. Michael Diener gibt sein Amt aufgrund der Mehrbelastung durch seine Wahl in den Rat der EKD im Spätherbst letzten Jahres zum Jahresende 2016 auf. Der 67köpfige DEA-Hauptvorstand hat mit der Wahl von Ekkehart Vetter erstmalig einen Vertreter aus dem Mülheimer Verband zum Vorsitzenden berufen.
Ekkehart Vetter teilte mit, dass er mit seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden die Hoffnung verbinde, dass die Grundanliegen der Evangelischen Allianz weiter vorangebracht werden, nämlich die Einheit der Christen und eine Gebetskultur zu fördern, das Evangelium zu verbreiten, biblische Orientierung zu geben und gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Das seien und blieben, so Ekkehart Vetter, weiterhin lohnende Wirkungsfelder. Hartmut Steeb, der langjährige Generalsekretär der DEA, gratulierte dem neu gewählten Vorsitzenden zur Wahl und betonte, dass er sich auf die gemeinsame Arbeit freue.
Dieter Stiefelhagen, Sekretär des Mülheimer Verbandes, erklärte im Namen des Vorstandes des MV, dass man das Engagement und die Übernahme der neuen Verantwortung des MV-Präses in der DEA begrüße, da dem Gemeindeverband aufgrund der kirchengeschichtlichen Entwicklung in Deutschland die Arbeit der Evangelischen Allianz in besonderer Weise auf dem Herzen liege. Im Jahr 1909 hatten u.a. viele Vertreter der damaligen Allianz die Christen aus der pfingstlichen Bewegung mit der „Berliner Erklärung“ ausgeschlossen. Damals entstand der Mülheimer Verband. Eine gemeinsame Erklärung zwischen dem DEA-Hauptvorstand und dem Präsidium des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) vor 20 Jahren hatte die Grundlage zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen pietistisch-evangelikal und charismatisch-pfingstlich geprägten Christen und Gemeinden in Deutschland gelegt. Seither haben sich die Beziehungen mehr und mehr „normalisiert“. Der Mülheimer Verband hat sich, wo es ihm möglich war, seit je her als „Brückenbauer“ zwischen diesen Strömungen verstanden. Und im Jahr 2009, genau 100 Jahre nach der „Berliner Erklärung“ erschien eine gemeinsame Erklärung des Mülheimer Verbandes und des Ev. Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Darin heißt es u.a., die Berliner Erklärung und die Mülheimer Erwiderung von damals „haben (…) für das gegenwärtige Miteinander von Gnadauer und Mülheimer Verband keine Bedeutung. Wir wissen, dass in der jeweils anderen Bewegung der Geist Jesu Christi wirkt.“
Pastor Klaus-Günter Pache, der Vorgänger von Ekkehart Vetter im Amt des Präses des MV, kommentierte die Wahl aus ganz persönlicher Sicht: „Unser MV-Präses Ekkehart Vetter ist zum Leiter der Deutschen Evangelischen Allianz gewählt worden, ein ‚Mülheimer‘, Mitglied einer Freikirche, die ihre Wurzeln in der Deutschen Pfingstbewegung hat, ja vielmehr noch, die als der Ursprung derselben gilt! Über Jahrzehnte wurden die Gemeinden unseres Verbandes in vielen örtlichen Allianzen eher geduldet denn geschätzt. Die „Berliner Erklärung“ verwehrte nicht selten den Zugang zu verantwortlicher Mitarbeit. Für eine Leitungsverantwortung auf Bundesebene wurden, bei allem gewachsenen Vertrauen, Ekkehart Vetters Vorgänger, Wolfgang Meißner und ich selbst, Klaus-Günter Pache, nicht berufen. Und nun – fasse, wer es fassen kann – wird der Präses des Mülheimer Verbandes Leiter der bundesweiten Deutschen Evangelischen Allianz. Das ist wahrlich ein Ereignis in der deutschen Kirchengeschichte, das kaum zu überschätzen ist.“
Mit der Wahl von Ekkehart Vetter bestätigt sich für den MV der bisher verfolgte Weg, ergänzt Dieter Stiefelhagen. Damit einher geht die Hoffnung, dass es Ekkehart Vetter aufgrund seiner verbindenden und persönlichen Art gelingt, die Gemeinschaft in der Evangelischen Allianz zu prägen und weiterhin zu einem für die Christen in Deutschland fruchtbringenden Miteinander führen kann. Der Vorstand des MV wünscht seinem Präses deshalb für die neue, herausfordernde Aufgabe die besondere Weisheit Gottes und wird ihn nach Kräften unterstützen.
Ekkehart Vetter gehört seit 2004 zum Hauptvorstand und seit 2008 zum geschäftsführenden Vorstand der Evangelischen Allianz. Ab 2012 nahm er dann das Amt des 2. Vorsitzenden der DEA wahr. Für die Wahrnehmung dieser Verantwortung hat der MV ihn mit einer 25%igen Anstellung freigestellt. Ekkehart Vetter ist seit 2003 Präses des Mülheimer Verbandes mit seinen 43 Gemeinden und rund 4.500 Mitgliedern. Für die Wahrnehmung der Präses-Verantwortung hat der MV ihn mit weiteren 25% angestellt. Mit einer 50%-Anstellung ist er bisher als Hauptpastor der Christus-Gemeinde Mülheim an der Ruhr tätig. Ekkehart ist seit 1978 mit der Theologin und Gemeindereferentin Sabine verheiratet. Die beiden haben sechs Kinder und 10 Enkelkinder.
(Presseerklärung des Mülheimer Verbands)
Der Sitz und die Geschäftsstelle der [Deutschen Evangelischen Allianz] befinden sich Bad Blankenburg/Thüringen, wo die Bewegung auch das [Tagungszentrum „Evangelisches Allianzhaus“] unterhält.