MV-Leitung zu ECHT!, DT, MOVE, Sambia und Hinweise zum Live-Streaming
22. März 2020Absage von ECHT!, DT und MOVE
Angesichts der Nachrichtenlage wird es niemanden überraschen, dass wir die DT und die ECHT! 2020 (bisher geplant in Ellmendingen) leider absagen müssen. Das ist sehr schade, aber angesichts der aktuellen Umstände nicht zu ändern. Als MV-Vorstand haben wir heute Folgendes besprochen:
Die ECHT! verschieben wir um ein Jahr. Sie findet wie für das kommende Jahr geplant vom 23.-25.04.2021 statt, aber nun in Ellmendingen (nicht wie bisher für 2021 geplant in Bremen). Save the date! Für alle, diejenigen unter euch, die schon Tagungsbeiträge an uns überwiesen haben: Wir überweisen, wie versprochen, zurück. Aber bitte gebt uns etwas Zeit. Es geht um Hunderte von Überweisungen …
Die DT können wir nicht einfach ausfallen lassen. Wir brauchen diese jährliche e.V.-Mitgliederversammlung aus rechtlichen Gründen und vor allen Dingen wollen wir einen neuen Präses wählen. Nach gründlichem Erforschen unserer Kalender sind wir zu folgender Lösung gekommen: Die nächste MV-DT findet am Sa, 31.10.2020 von 10-17.00 Uhr im Ruhrgebiet statt (Wir prüfen noch, ob Gelsenkirchen, Mülheim oder Oberhausen in Frage kommen). Die Regularien wollen wir gestrafft von 10 – 15.00 Uhr abarbeiten und von 15.30 – 17.00 Uhr gibt es einen festlichen Segnungsgottesdienst anlässlich der Präseswahl.
Auch der MV-Jugendkongress MOVE (geplant für das Himmelfahrtswochenende) muss in diesem Jahr leider ausfallen. Die Jugendkommission plant, wie es hier weiter geht und versendet alle Informationen rechtzeitig!
Coronakrise und MV-Sambia-Arbeit
Die Auswirkungen der Coronakrise sind global. Darum ist auch die Arbeit des Life Trust in Sambia betroffen. Dieter Stiefelhagen, Leiter der MV-Sambiakommission schreibt dazu:
Die vergangene Woche wird bei uns sicherlich als eine der bewegtesten und emotional anstrengendsten Woche der letzten rund 20 Jahre, in denen ich Verantwortung für die MV-Sambia-Arbeit innehabe, in Erinnerung bleiben.
Am Montag erreichte uns die Nachricht, dass die uns zugesagte und weiterhin von uns erhoffte Großspende im sechsstelligen Bereich nun definitiv nicht in dieser Höhe überwiesen werde, sondern erheblich weniger. Damit entstanden plötzlich finanzielle „Sorgen“, mit denen wir so, ehrlich gesagt, letztlich nicht in dieser Größenordnung gerechnet hatten.
Fast gleichzeitig wurde klar, dass wir bezüglich unserer Mitarbeiter in Sambia aufgrund der weltweiten Coronakrise zu schnellen Entscheidungen herausgefordert sind. Ab Montag waren wir dann ununterbrochen im Modus „Krisenmanagement“, weil am nächsten Tag schon nicht mehr galt, was am Vortag noch geregelt schien.
Vordringlich unsere Kurzzeitler (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) müssen aufgrund von Vorgaben des zuständigen Familienministeriums nach Deutschland zurück kehren. Die Vollzeitmitarbeiter Marcus Dieckmann und Sassan Attarzadeh verbleiben mit ihren Familien bis auf Weiteres in Sambia. Unsere Mitarbeiterin Sabine Ryl war gerade im Urlaub in Deutschland und wollte in dieser Woche über Südafrika nach Sambia zurückkehren. Wir haben das für nicht sinnvoll angesehen. Sabine ist nun in Deutschland und fragt sich: „Wie lange?“.
Unsere eigene Rückholaktion betraf also zunächst unsere sieben Kurzzeiltler, unsere Bielefelder Lehrerin Heike Klinger und eine weitere deutsche Besucherin in Sambia. Zwei Mal konnten wir für unsere Deutschen in Sambia Rückflüge nach Deutschland buchen, die aber jeweils am nächsten Tag von den Fluglinien abgesagt wurden. Ob es Kostenerstattungen seitens der Fluglinien bzw. über das für das IJFD zuständige Bundesministerium geben wird, ist zurzeit unklar – wie einfach vieles andere auch. Aktueller Stand vom 20.3.2020 ist: Unsere Mitarbeiter kommen von Sambia aus momentan nicht mehr per Linienflug zurück nach Deutschland. Unser Leitungsteam vor Ort in Kabwe wird weiterhin alle möglichen Corona-Schutzmaßnahmen für die deutschen Mitarbeiter ergreifen. Bis jetzt ist in Sambia Corona selbst noch kein großes Thema. Wir hoffen und beten, dass es lange so bleiben wird. Das Problem unserer Mitarbeiter sind und bleiben die erschwerten internationalen Reisemöglichkeiten. Wir versuchen nun aktuell alles, um in das Rückholprogramm der Bundesregierung eine Lösung zu finden.
Die momentane Situation hätten wir uns vor einer Woche noch nicht vorstellen können. Wie zerbrechlich und unsicher plötzlich alles erscheint. Aber vielleicht haben wir in Deutschland diesbezüglich auch nur in einer „Scheinwelt“ gelebt. Wie es wirklich aussieht, wenn man um Gesundheit, Mobilität und Versorgung kämpfen muss, haben unsere Mitarbeiter in Sambia tagtäglich vor Augen. Nun ist auch für uns tatsächlich nichts mehr selbstverständlich!
Wir befehlen alle unsere Mitarbeiter in Sambia der besonderen Gnade und dem Trost Gottes an. Und wir halten fest an unserem Gott, „der alle Dinge zum Besten lenken wird“. Vielen Dank für Mittragen und Mitbeten!
Infos über den Life Trust Sambia hier.
Worte zur Lage seitens der MV-Leitung
Wir alle sind mit den praktischen Veränderungen der Coronakrise tagtäglich konfrontiert, aber es gibt ja viel tiefer liegende Fragen. Wie bewerten wir dieses Geschehen geistlich? Was bewegt sich in Kirchen und Gesellschaft mit welchen Konsequenzen? Wie können, wie müssen wir als Gemeinden darauf reagieren? Wir wollen euch darum regelmäßig kurze Videoimpulse von einzelnen aus der MV-Leitung schicken, wo wir gern mit euch teilen, was uns bewegt. Ich beginne heute mit einem Video, zu finden auf der Startseite der MV-Page www.muelheimer-verband.de.
Schaut einfach immer wieder mal auf die MV-Homepage und auf der Facebook-Seite des MV vorbei, dann findet ihr diese Impulse. Da es in vielen Gemeinden jetzt Livestreams gibt: Auch darin könnt ihr diese Impulse einspielen.
Wir haben immer gesagt, dass Gemeinde/Kirche nicht das Gebäude meint, sondern uns, das „Haus der lebendigen Steine“, aber trotzdem fällt es uns schwer, Gemeinde ohne Versammlungen und ohne Gebäude zu denken. Die Coronakrise „hilft“ uns, diesen entscheidenden Aspekt wieder zu entdecken: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind … Wir brauchen einander, wir entdecken in diesen Tagen das „gute, alte Telefon“ wieder. Wir suchen das persönliche, wenn auch fernmündliche Gespräch! Die Frage: „Wie geht es dir?“ gewinnt derzeit einen ganz neuen Tiefgang. Ich überlege mir: Wer braucht diese Nachfrage in Coronazeiten ganz besonders – und Menschen kommunizieren miteinander, die dies in solcher Intensität ohne Corona vielleicht nicht getan hätten.
Dann: Die gesundheitliche Frage ist eine Seite, aber manche unter uns spüren die wirtschaftlichen Folgen bereits, und diesbezüglich werden die Turbulenzen noch deutlich heftiger werden. Auch hier gilt: Wir brauchen einander, als Gesprächs- und Gebetspartner, als Menschen, die einander die Lasten tragen. „Corona“ ist eine Bewährungsprobe für Gemeinde Jesu. „Lasst uns aufeinander achten!“ (Hebräer 10,24).
Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner (Psalm 24,1).
Das ist unsere feste Zuversicht auch in unsicheren Zeiten. Auf unseren Gott ist Verlass, ER selbst ist das feste Fundament, auf dem unser Lebenshaus gebaut ist. Und wo immer durch Corona unter den Menschen ein vertieftes Nachdenken und Suchen beginnt, worauf sie ihr Leben in unsicheren Zeiten gründen können, kann auch eine Krise zum Segen werden.
In diesem Sinne herzliche Grüße an euch alle i.A. des MV-Vorstandes
Ekkehart Vetter