Akebulan e.V. in Berlin: Junge internationale Gemeinde tritt dem MV bei
6. Juni 2013Wer gerne einmal einen Gottesdienst mit Menschen aus verschiedenen Nationen erleben möchte, findet im beschaulichen Berliner Stadtteil Borsigwalde (zu Reinickendorf gehörend) eine interessante Adresse: In der Akebulan-Gemeinde (voller Name: „Akebulan (Globale Mission) e.V.„), die kürzlich dem Mülheimer Verband beigetreten ist, kamen seit ihrer Gründung im August 2006 schon Menschen aus Ghana, Togo, Elfenbeinküste, Nigeria, Kamerun, Kenia, Mosambik, Südafrika, Sierra Leone, Simbabwe, Spanien, Rumänien, Frankreich, Polen, den USA, Argentinien, dem Iran, den Philippinen, Indonesien und Deutschland zusammen.
Die Gemeinschaft um das Ehepaar Stefanie und Peter Arthur verfolgt einen interkulturellen Ansatz mit dem Ziel, das Evangelium über kulturelle Schranken hinaus zu verkündigen; denn, so heisst es im Gemeindeprogramm: „Das Evangelium stellt keine Kultur der Welt höher als die anderen. Vielmehr werden alle Kulturen aufgrund der Wahrheit, Gerechtigkeit und Moral, die in ihnen gefunden werden können, wert geschätzt. Das Christentum kann in allen Kulturen gelebt werden. Außerdem können wir als Menschen verschiedener Kulturen voneinander lernen.“ Besonders jungen Menschen und Kindern, die Fragen nach Herkunft, Heimat und Lebensweise als Migranten sehr beschäftigen, will Akebulan darin unterstützen, ihre kulturelle Zugehörigkeit in einem biblischen Kontext besser zu verstehen und annehmen zu können. Bereits der Gemeinde-Name steht für das Programm der Völkerverständigung: „Akebulan“ ist ein sehr alter Name Afrikas, bedeutet aber auch „Mutter aller Menschen“.
Vorwiegend junge Migrantinnen und Migranten, die meisten davon Afrikaner, aber auch Deutsche mit afrikanischen Partnern und andere, die gerne in einer lebendigen internationalen Gemeinschaft sind, kommen bei Akebulan zusammen. Sie treffen sich zu Bibelarbeiten, Gebetstreffen, Frauen- und Männergruppen – sowie sonntags zum Gottesdienst und anschließendem gemeinsamen Mittagessen. Das Gemeindehaus in der Räuschstraße gehörte früher einer kleinen Landeskirchlichen Gemeinschaft. Nachdem diese die Gemeindearbeit beenden musste, kaufte ein Nachbar das Grundstück und vermietet es nun an Akebulan – ganz bewusst, um einer kleinen Freikirche wie dieser mit ihrem positiven Einfluss ihre Arbeit in Borsigwalde zu ermöglichen.
Akebulan unterstützt vor allem afrikanische und andere Migranten, in Deutschland Fuß zufassen. Durch regelmäßige Gebetstreffen in einem nahegelegenen Flüchtlingsheim entstehen viele Kontakte. Die Gemeinde unterstützt bei Behördengängen und hilft durch Vermittlung von Sprachkursen und Praktikumsplätzen. Ausserdem wird Beratung für Eltern angeboten, die Fragen zur Erziehung, zur Ersten Hilfe oder medizinischen Anlaufstellen haben.
Einmal wöchentlich wird eine Hausaufgabenhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund angeboten. Neu in diesem Jahr ist ein von der „Aktion Mensch“ gefördertes Inklusionsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Blindendienst Berlin: Bei einem Gospelprojekt kommen Migranten, blinde und sehbehinderte Menschen zusammen, studieren Gospelsongs ein und organisieren gemeinsame Besuche von international geprägten Kulturveranstaltungen.
Da sich die Gemeinde als „Brückenbauer“ versteht, ist sie auch in ihrem Stadtteil präsent, z.B. durch einen Infostand und Musik- und Tanzeinlagen beim jährlich stattfindenden „Kiezfest Borsigwalde“. Auch gestaltet sie gemeinsam mit evangelischen und katholischen Nachbargemeinden ökumenische Pfingstgottesdienste.
Kontakte zum Mülheimer Verband gab es durch Beziehungen zur Lukas-Gemeinde in Schöneberg schon aus der Zeit vor der Akebulan-Gründung, und an diese knüpfte das Leiterehepaar Arthur an: „Wir erfuhren, dass der MV nicht nur charismatische Freikirchen miteinander verbindet, sondern auch die Nähe und den Kontakt zu den Landeskirchen sucht. Da wir selbst gerne ökumenisch und überkonfessionell arbeiten, finden wir das sehr gut. Wir freuen uns, durch unsere Aufnahme in den MV organisatorisch und geistlich eine Zugehörigkeit zu haben, wo wir uns ein- und unterordnen und Gemeinschaft, Austausch und Unterstützung finden können.“
Bundesältester Hans-Peter Pache kennt Peter Arthur schon seit den frühen 90er Jahren: „Peter kam einige Zeit in unsere Gottesdienste in der URANIA, studierte später Theologie und arbeitete in verschiedenen Gemeinden mit. Wir begegneten uns regelmäßig im Rahmen von „Gemeinsam für Berlin“. Der Kontakt wurde nicht zuletzt dadurch intensiver, dass Akebulan ihr Haus in der Straße hat, in der ich wohne. Wir freuen uns sehr, dass unser MV-Bund „BB-Net“ damit internationaler und farbiger wird!“