Der MV-Vorstand nimmt Stellung zur derzeitigen Lage in Deutschland
27. November 2020Vom Vorstand des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden zur derzeitigen Lage in Deutschland
Seit dem Frühjahr 2020 sehen wir uns als Kirchen und Gemeinden durch die Corona-Krise besonderen Herausforderungen gegenüber. Zum einen begleiten wir Menschen, die von Corona und den Auswirkungen selbst betroffen sind, ja vielleicht sogar liebgewonnene Menschen und Familienmitglieder verloren haben. Andererseits müssen wir mit umfassenden Einschränkungen unseres bisher gewohnten Lebensstils umgehen. Dies betrifft auch das gemeindliche Leben. Wir führen in unseren Gemeinden eine zuweilen sehr emotional aufgeladene Diskussion über Verhältnismäßigkeit, Wahrheit, Fake-News und Gesetzgebung. Diese Diskussion hat mit dem “Dritten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite” einen neuen Höhepunkt gefunden.
Wir alle erleben eine (vor allem digitale) Flut an Informationen und Meinungen aus unterschiedlichen Quellen, die es nicht immer einfach macht, sich zu orientieren. Darum wollen wir als Vorstand des Mülheimer Verbandes – neben der auch von uns empfohlenen Orientierungshilfe der Evangelischen Allianz in Deutschland – einige uns wichtige Eckpunkte betonen.
- Wir sind dankbar für alle die politischen Entscheidungsträger beratende wissenschaftliche Kompetenz. Mit Sorge betrachten wir die Verbreitung von „alternativen Wahrheiten“, die die Gefahr von Irreführung und und einer selbstgeschaffenen Beliebigkeit in sich tragen. Informationen sollten deshalb sorgfältig auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden. Dies gilt insbesondere für die sozialen Medien, in denen ungeprüfte Informationen sehr schnelle Verbreitung erleben.
- Wahrheit und Liebe gehören zusammen (Epheser 4,15). Darum sollten Christen für einen respekt- und liebevollen Diskurs eintreten. Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass unterschiedliche Meinungen vertreten werden dürfen. Als Christen sollten wir Besonnenheit und Freundlichkeit in aufgeheizte Situationen bringen. Diskussion über und Kritik an Entscheidungen ist wichtig und erwünscht, jedoch sollte dies immer im Licht der Nächstenliebe geschehen.
Wir entscheiden uns dafür, der Liebe entsprechend Andersdenkenden mit Respekt zu begegnen. Wir wollen mehr zuhören und mehr verstehen. Wir beschimpfen niemanden und grenzen uns von solchem Verhalten entschieden ab.
- Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation, auf die niemand vorbereitet war. Wir wissen um das Ringen der politisch Verantwortlichen, in dieser Situation den richtigen Kurs zu fahren. Dabei erkennen wir an, dass es nicht immer die allein richtige Entscheidung gibt. Nicht selten entsteht ein ethischer Konflikt, weil zwei oder mehrere biblische Werte nicht gleichzeitig optimal erfüllt werden können. Dies betrifft zurzeit insbesondere die Fragen nach dem Vorrang von Lebensschutz oder Selbstbestimmungsrechten.
Der Schutz des Lebens ist zentral. Gleichzeitig sehen wir, dass durch die Schutzmaßnahmen auch Not hervorgebracht wird. Wir sehen die zunehmende Vereinsamung von Menschen, gerade auch in Betreuungssituationen. Wir sehen die zusätzliche finanzielle Last für Familien und Unternehmen, die in dieser Zeit Einbußen erleben müssen.
Wir leugnen weder die Realität der Gefährlichkeit des Corona-Virus noch streiten wir ab, dass jede politische Entscheidung in Folge der Pandemie sinnvoll war. Wir stellen aber mit großer Dankbarkeit fest, dass der weitaus größte Teil der Entscheidungsträger sich um sehr verantwortliches Handeln bemüht.
Dankbar sehen wir, dass Grundrechte wie das Recht auf freie Religionsausübung, Versammlungsfreiheit und Demonstrationsrecht nicht grundsätzlich gefährdet sind. Den Vorwurf mit dem neuen Infektionsschutzgesetz sei ein “Ermächtigungsgesetz” verabschiedet worden, weisen wir entschieden als unangemessen zurück und schließen uns der oben genannten Orientierungshilfe der Evangelischen Allianz in Deutschland an.
Wir entscheiden uns dafür, für unsere Politiker zu beten und sie in dem schwierigen Prozess der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Vom Vorstand des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden zur derzeitigen Lage in Deutschland
Seit dem Frühjahr 2020 sehen wir uns als Kirchen und Gemeinden durch die Corona-Krise besonderen Herausforderungen gegenüber. Zum einen begleiten wir Menschen, die von Corona und den Auswirkungen selbst betroffen sind, ja vielleicht sogar liebgewonnene Menschen und Familienmitglieder verloren haben. Andererseits müssen wir mit umfassenden Einschränkungen unseres bisher gewohnten Lebensstils umgehen. Dies betrifft auch das gemeindliche Leben. Wir führen in unseren Gemeinden eine zuweilen sehr emotional aufgeladene Diskussion über Verhältnismäßigkeit, Wahrheit, Fake-News und Gesetzgebung. Diese Diskussion hat mit dem “Dritten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite” einen neuen Höhepunkt gefunden.
Wir alle erleben eine (vor allem digitale) Flut an Informationen und Meinungen aus unterschiedlichen Quellen, die es nicht immer einfach macht, sich zu orientieren. Darum wollen wir als Vorstand des Mülheimer Verbandes – neben der auch von uns empfohlenen Orientierungshilfe der Evangelischen Allianz in Deutschland – einige uns wichtige Eckpunkte betonen.
- Wir sind dankbar für alle die politischen Entscheidungsträger beratende wissenschaftliche Kompetenz. Mit Sorge betrachten wir die Verbreitung von „alternativen Wahrheiten“, die die Gefahr von Irreführung und und einer selbstgeschaffenen Beliebigkeit in sich tragen. Informationen sollten deshalb sorgfältig auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden. Dies gilt insbesondere für die sozialen Medien, in denen ungeprüfte Informationen sehr schnelle Verbreitung erleben.
- Wahrheit und Liebe gehören zusammen (Epheser 4,15). Darum sollten Christen für einen respekt- und liebevollen Diskurs eintreten. Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass unterschiedliche Meinungen vertreten werden dürfen. Als Christen sollten wir Besonnenheit und Freundlichkeit in aufgeheizte Situationen bringen. Diskussion über und Kritik an Entscheidungen ist wichtig und erwünscht, jedoch sollte dies immer im Licht der Nächstenliebe geschehen.
Wir entscheiden uns dafür, der Liebe entsprechend Andersdenkenden mit Respekt zu begegnen. Wir wollen mehr zuhören und mehr verstehen. Wir beschimpfen niemanden und grenzen uns von solchem Verhalten entschieden ab.
- Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation, auf die niemand vorbereitet war. Wir wissen um das Ringen der politisch Verantwortlichen, in dieser Situation den richtigen Kurs zu fahren. Dabei erkennen wir an, dass es nicht immer die allein richtige Entscheidung gibt. Nicht selten entsteht ein ethischer Konflikt, weil zwei oder mehrere biblische Werte nicht gleichzeitig optimal erfüllt werden können. Dies betrifft zurzeit insbesondere die Fragen nach dem Vorrang von Lebensschutz oder Selbstbestimmungsrechten.
Der Schutz des Lebens ist zentral. Gleichzeitig sehen wir, dass durch die Schutzmaßnahmen auch Not hervorgebracht wird. Wir sehen die zunehmende Vereinsamung von Menschen, gerade auch in Betreuungssituationen. Wir sehen die zusätzliche finanzielle Last für Familien und Unternehmen, die in dieser Zeit Einbußen erleben müssen.
Wir leugnen weder die Realität der Gefährlichkeit des Corona-Virus noch streiten wir ab, dass jede politische Entscheidung in Folge der Pandemie sinnvoll war. Wir stellen aber mit großer Dankbarkeit fest, dass der weitaus größte Teil der Entscheidungsträger sich um sehr verantwortliches Handeln bemüht.
Dankbar sehen wir, dass Grundrechte wie das Recht auf freie Religionsausübung, Versammlungsfreiheit und Demonstrationsrecht nicht grundsätzlich gefährdet sind. Den Vorwurf mit dem neuen Infektionsschutzgesetz sei ein “Ermächtigungsgesetz” verabschiedet worden, weisen wir entschieden als unangemessen zurück und schließen uns der oben genannten Orientierungshilfe der Evangelischen Allianz in Deutschland an.
Wir entscheiden uns dafür, für unsere Politiker zu beten und sie in dem schwierigen Prozess der Entscheidungsfindung zu unterstützen.