Alle Referate online abrufbar!
Das war die ECHT! 2023 1. Juni 2023
ECHT! 2023 – Nachlese
Von Markus Zobec
„Gott hat uns Menschen für Gemeinschaft geschaffen.“ Diese Wahrheit habe ich aus meiner ersten Vorlesung zur Ekklesiologie (Lehre über die Kirche) gelernt und ziemlich schnell verinnerlicht. Doch was für die Beziehung von Gott und seiner Schöpfung, was für Gemeinden damals galt und heute noch immer gilt, ist auch wahr für unseren Verband, der unsere Ortsgemeinden beherbergt, betreut und unterstützt. Auch die Gemeinschaft unserer Gemeinden, Leitenden und Mitarbeitenden ist wertvoll und absolut notwendig.
Aber nicht nur in diesem Sinne war die ECHT! in Ellmendingen ein Fest der Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen aus unterschiedlichen Gemeinden des Verbandes. Auch unsere eigene Verbands-DNA wurde durch verschiedenste Impulse gut verkörpert und gefördert. Denn auf der ECHT! wurde auch ersichtlich, dass wir dieses zu fördernde Wachstum nicht nur individualistisch, sondern gemeinschaftlich, ja „verbandlich“ und missional-missionarisch verstehen wollen.
Ich habe darüber im Nachgang der ECHT! ein wenig nachgedacht. Wie definieren wir eigentlich individuelles Wachstum und und wie messen wir gemeindliche Weiterentwicklung? Geholfen beim Finden einer Antwort hat mir dabei der Apostel Paulus mit seinem Brief an die Philipper. Paulus kämpfte mit denselben Dingen, mit denen auch wir heute noch kämpfen, z.B. mit dem menschlichen Individualismus und dem damit verwandten Fortschrittsdenken. In Phil 1 beschreibt Paulus konkret zwei Fortschritte, über die er sich persönlich sehr freut. Diese Förderung (Paulus benutzt das griechische Wort prokopē , das wohl am besten mit „Fortschritt“ übersetzt werden kann) wurde damals von den stoischen Philosophen ausschließlich im Sinne des eigenen, philosophischen Gewinns und Weiterkommens verwendet. Die Frage war: „Wo komme ich individuell weiter?“ Oder: „Wie bringe ich mein Leben auf das nächste Level?“ Paulus jedoch verwendet das Wort völlig anders. Für ihn beinhaltet christlicher Fortschritt zwei Dinge: (1) das Evangelium wird in aller Welt bekannt (Phil 1,12); (2) das persönliche Wachstum des Glaubens und der Freude an Gott (Phil 1,25).
Insgesamt bot unsere Mitarbeiter-konferenz im Rückblick eben diese gute Mischung aus nach innen gewandter Reflexion des Evangeliums, durch die der persönliche Glaube und unsere Hingabe sichtbar und die individuelle Freude an Gott gestärkt wurde, und einer großen, nach außen gewandten, Hilfe anbietenden, interkulturellen, internationalen und globalen Perspektive der Guten Nachricht.
Thematisch ging es u.a. um die Anziehungskraft der Umlaufbahn Christi, das Leben als Alleinstehende/r im Rahmen eines fast normativ-erstickenden Ehe-Ideals in unseren Gemeinden, interkulturelle Gemeinden und deren Chancen und Risiken, das Feuer des Geistes Gottes und dessen hausgemachte Wunder, zwei Gemeindeträume: Wir wurden einerseits ermutigt, zusammen zu stehen, um gemeinsam durch den Dreck zu gehen und uns gegenseitig Schutz zu bieten und uns anderseits radikal zu öffnen, Menschen willkommen zu heißen und – basierend auf der Gnade Gottes – auch ihre Umwandlung zu erwarten.
Mich persönlich hat die ECHT! 23 stark ermutigt und auferbaut. Es laufen einfach auch sehr viele wertvolle, interessante Menschen in unserem Verband herum. Falls du in diesem Jahr nicht dabei sein konntest, lade ich dich hiermit herzlich für 2024 nach Bremen ein. Und falls das hilft: Wir haben denselben Caterer noch mal angefragt. 🙂
Session-Playliste…
Einige Veranstaltungen der ECHT wurden aufgezeichnet. Wer noch mal nachschauen, nachhören und nachdenken will, wird hier fündig:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLXUXs3LCASmavRRCxWP9rFMyMWWfgjeos