Corona zum Trotz: Ziellinie erreicht!

Es war alles andere als alltäglich, selbst für alte Hasen im Gemeindedienst. Und einige Wochen lang war es nach dem Lockdown ungewiss, ob und wie sie überhaupt stattfinden könnte:

Die Ordination von Mathias Hamm zum Pastor im Mülheimer Verband.

Auf den 3. Mai war sie schon lange terminiert, und die Zusage zur Mitwirkung des künftigen Präses Samuel Krauter längst eingeholt. Doch dann wurde der künftige Präses gar nicht zum gegenwärtigen Präses, weil seine eigene Ordination – mitsamt der Mitarbeiterkonferenz ECHT!, auf der sie stattfinden sollte – ausfiel.

Glücklicherweise hatten der Bundesälteste Ingo Bröckel aus Bremen und der Mentor von Mathias, Pastor Matthias Bothe aus Oberhausen, ihre Zusage zur Mitwirkung trotz Kontaktbeschränkungen und Corona nicht zurückgezogen – und so konnte die Ordination planmäßig am 3. Mai vorgenommen werden, obwohl der Rahmen so vollkommen anders ausfiel, als gedacht und erhofft:

Es wurde ein Ordinationsgottesdienst ohne anwesende Gottesdienstbesucher, mit Mindestabstand und vor Kameraobjektiven.

Zwei Wochen zuvor hatten die Mitarbeiter des Technik-Teams das Gemeindecafé in ein Streaming-Studio umgebaut. Notgedrungen wurden private Handys als Kamera eingesetzt und der eine oder andere Baustrahler als Bühnenbeleuchtung.

Sowohl vor als auch hinter den Kameras bewegte man sich nervös und linkisch wegen der ungewohnten gottesdienstlichen Situation. Der Moderator versuchte sich bei der Begrüßung mit ein paar Brocken portugiesisch, um die Zuschauer an den Empfangsgeräten auf der Südhalbkugel emotional in den Gottesdienst zu holen – irgendwie hatte es also doch sein Gutes mit dem Livestreaming: Wie sonst hätten die weltweit verstreuten Verwandten und Freunde von Mathias an diesem Festgottesdienst teilnehmen können?

Spätestens mit der feurigen Ansprache von Matthias Bothe war jede Befangenheit im Raum verflogen – kein Wunder, denn der Prediger durfte zügellos über Jesus und sein Evangelium sprechen: Die Predigt handelte von DER Schlüsselperson, die auch Gaben- und Amtsträgern ihren Platz in seinem Reich zuweist; es ging um den Beitrag, den im Grunde nicht nur der Ordinierte, sondern jeder gläubige Mensch im Reich Gottes einzubringen hat, um seine Gabe und ebenso seine Ergänzungsbedürftigkeit.

Im Anschluss wurde dann unter der Leitung von Ingo Bröckel die Ordination vorgenommen und dem frischgebackenen MV-Pastor wurden – mit gebührendem Sicherheitsabstand – die Hände aufgelegt.

Nach der Übergabe von Geschenken kam dann im Anschluss doch ein wenig Feierstimmung auf, weil eine kleine Gruppe aus der Gemeinde es sich nicht nehmen ließ, für ihren neuen Pastor an der Fensterfront ein Transparent zu entrollen und ein Ständchen zu singen. Wenig später brachte eines der ältesten Gemeindeglieder einen Hefezopf samt Kaffee und Kondensmilch vorbei.

Schon eine Woche später hielt Mathias seine letzte Predigt als ordinierter Geistlicher in der Andreas-Gemeinde, denn mit Ende des Monats Mai erlischt seine vertraglich vereinbarte Dienstzeit. Mit den Worten des Apostel Paulus aus I Korinther 9, 23-27 forderte er die Predigthörer heraus, in dem großen Lauf des Lebens und der Nachfolge Jesu alles zu investieren und durchzuhalten bis zur Ziellinie.

Die Glieder und Freunde der Andreas-Gemeinde (vor allem unser Royal-Rangers-Stamm 338 und insgesamt die junge Generation) blicken mit Dank zurück auf den Lauf und das gesegnete Lernen, Geben und Empfangen auf der gemeinsamen Wegstrecke mit Mathias. Für seine künftige Beauftragung im Reich Gottes wünschen wir ihm alles Gute und Gottes reichen Segen!

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