Christus-Gemeinde Weil der Stadt: „Platz für Dich“ – Einweihungsgottesdienst des neuen Gemeindezentrums
6. November 2014von Sonja Heitmann und Jonathan Schirmer, Pastor im MV in Weil der Stadt
Dass Häuser, seien es Wohn-, Büro- oder Kaufhäuser, in unserem Umfeld gebaut werden, ist wirklich nichts Spannendes in unseren Augen. Ein Hausbau führt daher auch zu keinen nennenswerten Emotionen, mit Ausnahme der Freude, die man vielleicht empfindet, in sein eigenes Heim einzuziehen.
Der Bau unseres neuen Gemeindehauses in den letzten 13 Monaten war eine Erfahrung, die deutlich mehr Gefühle, Diskussionen, Gebet oder Durchhaltevermögen hervorgebracht hat, als wir das gewohnt waren.
Die Geschichte des Baus begann jedoch nicht im August 2013, sondern schon Mitte 2011. Damals gab es das Gefühl der Unzufriedenheit über den mangelnden Platz, den Zustand des Hauses nach 15 Jahren und die hohen Unterhaltskosten unseres Gemeindehauses. Jeder konnte sehen, dass etwas passieren musste. Nur was? Anbau, Neubau, Umzug? Was war das Richtige für die Gemeinde? Es wurde viel diskutiert, viel geplant und noch mehr gebetet, denn vielen war klar, dass eine Veränderung nur mit Gottes „grünem Licht“ ein Erfolg werden kann.
Anfang 2012 wurde beschlossen, das Projekt „Gemeinde-Neubau“ konkret werden zu lassen und mehrere Architekten um Entwürfe zu bitten. Gleichzeitig wurden zu erwartende Baukosten und finanzielle Möglichkeiten der Gemeinde abgestimmt. Letztendlich wurden die Kosten auf 1,3 bis 1,4 Mio. Euro von den Architekten grob geschätzt und das notwendige Eigenkapital, um eine zusätzlich Kreditfinanzierung zu erhalten, auf 30% festgelegt.
Würden die Gemeindeglieder einen Betrag von fast 500.000 € zusammen bekommen? Sie haben es geschafft! Nun war im Sommer 2012 klar, dass die Gebete erhört worden waren und ein Neubau kommen wird.
Es begann eine Phase der detaillierten Planung, der Optimierung von Bedarf beruhend auf der Gemeindearbeit und auch der Umsetzung von Visionen, die man in dem Gebäude realisieren wollte. Heraus kam ein Haus mit einem Gottesdienstraum für 250 Personen, einem Plenum für 80 Personen, sowie 9 Gruppen- und 2 Büroräumen. Alles in Allem eine Fläche von über 900qm. Zusätzlich könnten sowohl der Gottesdienstraum bei Bedarf durch den Einbau einer Empore um 70 Personen erweitert, als auch 3 weitere Gruppenräume angebaut werden.
Im September 2014 hat Gott das Durchhaltevermögen der Gemeinde belohnt und wir durften in ein wunderschönes Gebäude einziehen, das uns viele Jahre Freude bereiten wird. Der finanzielle, zeitliche, kräftemäßige und auch nervliche Einsatz wurde von unserem Herrn gesegnet.
Es ist ein Geschenk an die Gemeindeglieder, aber auch an die Menschen in Weil der Stadt und Umgebung. Denn ein „Gottes-Haus“ zu bauen hört nicht mit dem Stapeln von Steinen auf.
Unser Einweihungsgottesdienst stand unter dem Motto „Ein Platz für Dich“. Damit wollten wir ausdrücken, dass ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen Platz in unserer Gemeinde haben sollen. Darauf ist auch Ekkehart Vetter, Präses des Mülheimer Verbandes, in seiner Festpredigt eingegangen.
Mit Hilfe einer Talkrunde und eines Zeitstrahls wurde die Entwicklung der Christus-Gemeinde dargestellt. Aus einer kleinen betenden Gemeinschaft, welche sich ab 1927 in einem ehemaligen Kapuzinerkloster in Weil der Stadt getroffen hatte, ist nun eine Gemeinde mit über 100 Mitgliedern und rund 150 Gottesdienstbesuchern geworden:
Viele verschiedene Beiträge, u.a. vom Gospelchor „nu company“, von Bürgermeister Thilo Schreiber, vom Vorsitzenden des Freikirchlichen Bezirks Nord-Württemberg Christian Langenbach und von Kindern der Gemeinde bereicherten den Gottesdienst. Ein besonderer Dank galt unserem Bauausschuss und den Handwerkern, von denen auch viele am sehr gut besuchten Einweihungsgottesdienst teilnahmen.
Zum Abschluss des Gottesdienstes beteten die Pastoren verschiedener Epochen der Christus-Gemeinde, Christoph Müller, Jonas Vetter und Jonathan Schirmer, gemeinsam und stellten die Gemeinde, die Gäste und das neue Gemeindezentrum unter den Segen Gottes.
Bei strahlendem Sonnenschein war anschließend noch Zeit für Gemeinschaft, gute Gespräche und leckeres Essen.