Mit einem theologischen Studientag zur Taufe begann in Mainz die
255. Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Kirchen in Deutschland (ACK), in deren Verlauf auch das Motto für
den Ökumenischen Tag der Schöpfung 2025 festgelegt wurde.

Einmal im Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aller 25
Gast- und Mitgliedskirchen der ACK mit den Verantwortlichen für die
Ökumene in allen Bundesländern zu einem gemeinsamen theologischen
Studientag. Der diesjährige Studientag über die Taufe mündete in
einen ökumenischen Gottesdienst mit gemeinsamer Tauferinnerung, der
in der Mainzer Bernhardskapelle des Erbacher Hofes gefeiert wurde.

„Gott, Du hilfst Menschen und Tieren“ – Mitgliederversammlung
der ACK legt Motto für den Schöpfungstag 2025 fest

In Vorbereitung des 16. Ökumenischen Tags der Schöpfung legte die
Mitgliederversammlung das Motto für das Jahr 2025 fest. In
Anlehnung an Psalm 36,7 wurde der Teilvers ausgewählt: „Gott, Du
hilfst Menschen und Tieren“. Das Motto greift den Gebetscharakter
des Psalms auf und rückt Gott als handelnd in den Fokus.
„Ausgehend von der menschlichen Begrenzung kommt hier die
göttliche Zusage ins Spiel, dass Gott allen hilft, die in
Bedrängnis sind“, erläuterte Dr. Verena Hammes,
Geschäftsführerin der ACK, und fügt hinzu: „Zum anderen wird
keine Unterscheidung zwischen Menschen und Tieren vorgenommen –
sie stehen in einer gemeinsamen Beziehung zu Gott, ihrem
Schöpfer.“ Der Ökumenische Tag der Schöpfung 2025 wird am 5.
September 2025 zentral in dem Versuchs- und Bildungszentrum der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Haus Düsse, in Bad
Sassendorf gefeiert.

Blick auf das ökumenisch besondere Jahr 2025

Ebenfalls blickten die Delegierten auf das kommende Jahr 2025, das
mit zwei Jubiläen Anlässe bietet, ökumenische Akzente zu setzen.
Die Mitgliederversammlung verabschiedete gemeinsame Worte zum 1.700.
Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa (325) und zur
Erinnerung an 500 Jahre Täuferbewegung (1525). Diese werden
zusammen mit theologischen Erklärungen zum Beginn des Jahres 2025
veröffentlicht.

Weiterarbeit an Schwerpunktthemen, Situation verfolgter Christen und
Personalia

In der mit dem Studientag begonnenen Tagung der
Mitgliederversammlung beschäftigten sich die Delegierten neben der
Taufe mit den Schwerpunktthemen Jugend und Sichtbarkeit. Bleibende
Aufmerksamkeit erhielt die Situation bedrängter und verfolgter
Christen in Armenien, im Irak und an anderen Orten der Welt; ebenso
wie die missbräuchliche Vereinnahmung durch extremistische und
gesellschaftlich auseinandertreibende Strömungen in Deutschland. Im
Geschäftsführungsteil der Mitgliederversammlung wurden mit der
Einberufung eines Wahlausschusses die Grundlagen für die
anstehenden Vorstandswahlen im kommenden Frühjahr gelegt und zwei
weitere Personen in das Gesprächsforum der Ökumenischen
FriedensDekade berufen: Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf,
stellvertretende Leiterin des Zentrums Oekumene der evangelischen
Landeskirchen Kurhessen-Waldeck und Hessen und Nassau, und die
Studentin Norina Welteke aus Jerusalem, Mitarbeiterin im Büro des
politischen Beauftragten und Vorsitzenden der Evangelischen Allianz
in Deutschland, Frank Heinrich.

Gewachsenes Vertrauen als Basis für ökumenische Zusammenarbeit

Von mehreren Delegierten und Vertretern des Vorstandes wurde das
gewachsene Vertrauen zwischen den unterschiedlichen Kirchen und
Kirchenfamilien hervorgehoben. „Bei allen Einsparungszwängen und
strukturellen Veränderungsprozessen mancher Mitgliedskirchen ist
das spürbar gewachsene Vertrauen auf der persönlichen Ebene
hilfreich, wenn es auf der organisatorischen Ebene hakt oder
gemeinsame Verabredungen in kircheninternen Entscheidungswegen doch
nicht berücksichtigt werden“, brachte der Vorsitzende der ACK,
Erzpriester Radu Constantin Miron, die Rückmeldungen auf den Punkt.
Dieses Erleben ermutige, dass ökumenische Kooperationen nicht nur
wegen ihres Einsparungspotentials gesucht und gefunden werden,
sondern ein geistlicher Prozess bleiben. „Das soll nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es nach wie vor ökumenische Herausforderungen
gibt“, konstatierte der orthodoxe Erzpriester, „aber ich sehe
dann lieber das halbvolle Glas als das halbleere Glas“.

Zur ACK in Deutschland:

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)
wurde am 10. März 1948 von fünf Kirchen gegründet. Im Jahr 2024
gehören ihr achtzehn Kirchen unterschiedlicher Traditionen an,
weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder und fünf ökumenische
Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der
ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für
Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das
gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen
Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen
zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der
Christen, sie richtet den Ökumenischen Tag der Schöpfung aus, und
auch die Vergabe des Ökumenepreises der ACK liegt in ihren Händen.
Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in
die Mitgliederversammlung, die zweimal im Jahr zusammenkommt.
Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die
Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, die „Ökumenische
Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main:
www.oekumene-ack.de [1]