Ausrichtung & Vision
Die Bestandteile der MV-DNA
Die MV-DNA beschreibt Vision, Ziele und Glaubenskultur der MV-Gemeinden. Sie ist Teil des MV-Selbstverständnisses, das 2015 verabschiedet wurde.
Unsere gemeinsame Berufung
Wir ehren Gott, indem wir durch unsere Gemeinden das Beste für die Menschen und Städte unseres Landes suchen.
Wir sind davon überzeugt, dass Gott den MV mit seinem Gemeindenetzwerk dazu berufen hat, nach Jeremia 29,5ff das Beste für die Städte und Menschen unseres Landes zu suchen. Das wird in dem Maße gelingen, wie unsere Gemeinden selbst gesund sind und durch Gebet, Evangelisation und Diakonie den Menschen den umfassenden Frieden (Schalom) Gottes erschließen.
Unsere gemeinsame Vision
Wir erstreben gesunde Gemeinden, …
die sich ständig erneuern lassen
Jede Generation muss sich neu der Berufung Gottes stellen. Das erfordert die Bereitschaft zur inneren Erneuerung im Licht der Bibel und zu äußeren Veränderungen für ein gesellschaftlich relevantes Gemeindeleben in Auseinandersetzung mit unserem geistlichen Erbe.
die vor allem dadurch wachsen, dass Menschen zum Glauben finden
Christus hat seine Gemeinde beauftragt, Menschen zu „Jüngern Jesu zu machen“. Deshalb wollen wir das Evangelium zeitgemäß, verständlich und vertrauenswürdig kommunizieren. Unser Ziel ist es, Menschen zum Glauben zu rufen und zu taufen. Wir erbitten dafür von Gott Menschen mit der Gabe der Evangelisation, die selbst vorangehen und unsere Gemeinden dazu motivieren. Wir sind davon überzeugt, dass der christliche Glaube gekennzeichnet ist durch:
- Überzeugungen – wir erkennen die Wahrheit der Heiligen Schrift an.
- Vertrauen – wir erleben Gemeinschaft mit Gott auf der Basis von Vertrauen und Liebe.
- Gehorsam – wir fragen nach dem Willen Gottes für unser Leben.
Darum wollen wir Menschen nach ihrem Christwerden begleiten und in ihrem Glaubenswachstum fördern.
die sich für die Gründung neuer Gemeinden einsetzen
Es werden zahlreiche neue Gemeinden benötigt, um den Menschen in Deutschland die gute Nachricht von der Liebe Gottes zu vermitteln und ihnen eine geistliche Heimat zu geben. Neben der Gründung neuer Gemeinden durch unsere Ortsgemeinden streben wir auch Gemeindegründungen an, die durch den MV initiiert werden.
die sich sozial und gesellschaftlich engagieren
Menschen brauchen die helfende und verändernde Kraft Gottes. Darum wollen wir den Menschen durch praktische Lebenshilfe die Liebe Gottes vermitteln. Auf der Grundlage des Evangeliums treten wir für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Die Gemeinden des MV nehmen dazu bewusst die Aufgaben und Probleme der Kommune wahr und versuchen hier einen konstruktiven Beitrag zu leisten:
- durch Gebet für die geistlichen und gesellschaftlichen Anliegen,
- durch soziale Arbeit im Rahmen der gemeindlichen und übergemeindlichen Möglichkeiten, z.B. für besondere Randgruppen,
- durch öffentliche Verlautbarungen zu gesellschaftsrelevanten Themen,
- durch das Gespräch mit Verantwortungsträgern, z.B. in Politik, Wirtschaft und Kultur.
In all dem sind wir davon überzeugt, dass der wichtigste Beitrag der Gemeinde Jesu für die Gesellschaft mit Gottes Liebe erfüllte Menschen sind.
Unsere Werte
Wir entscheiden uns für …
Vertrauen auf die Zuverlässigkeit der Bibel
Die Bibel ist als das Wort Gottes die verbindliche Grundlage für Glauben, Lehre und Leben. Mit der Lausanner Verpflichtung bekräftigen wir:
„die göttliche Inspiration, die gewissmachende Wahrheit und Autorität der alt- und neutestamentlichen Schriften in ihrer Gesamtheit als das einzige geschriebene Wort Gottes. Es ist ohne Irrtum in allem, was es verkündigt, und es ist der einzige unfehlbare Maßstab des Glaubens und Lebens. Wir bekennen zugleich die Macht des Wortes Gottes, seinen Heilsplan zu verwirklichen. Die Botschaft der Bibel ist an die ganze Menschheit gerichtet, denn Gottes Offenbarung in Christus und in der Heiligen Schrift ist unwandelbar. Der Heilige Geist spricht noch heute durch diese Offenbarung. Er erleuchtet den Geist seines Volkes in allen Kulturen. So erkennen sie seine Wahrheit immer neu mit ihren eigenen Augen. Der Heilige Geist enthüllt der ganzen Gemeinde mehr und mehr die vielfältige Weisheit Gottes.“
Unsere eigene theologische Arbeit erwächst aus der Freude an diesem geoffenbarten Wort Gottes und möchte der Verantwortung gegenüber Gemeinde und Gesellschaft gerecht werden. In Auslegung und Verkündigung des Wortes Gottes bemühen wir uns dabei, den ganzen Inhalt der Heiligen Schrift darzulegen. Die theologische Auseinandersetzung mit Christen anderer Konfessionen ist für uns darum eine Verpflichtung, weil auch unser Denken nur „Stückwerk“ (1. Korinther 13,9) ist.
Verantwortung in allen Lebensbereichen
Jesus ist der „Herr aller Herren“. Mit Jesus leben heißt darum auch, bewusst mit Jesus in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde und in den vielfältigen gesellschaftlichen Einbindungen zu leben. Hier gilt, es mit Jesu Augen zu sehen, für seine Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten und seinem Wort gemäß zu handeln.
Verbindlichkeit in unseren Beziehungen
Persönliche Vertrauensbeziehungen sind die Grundlage gelingender Gemeinschaft. Für solche Beziehungen ist es unverzichtbar, einander in Liebe und Wahrheit zu begegnen. Wir sind in unserer Bewegung dankbar für die Erfahrung erlebter Einheit bei unterschiedlichen geistlichen Akzenten, die uns bereichern. Darum wollen wir auch künftig aufeinander hören und voneinander lernen.
Der Gottesdienst ist das Herzstück des gemeindlichen Lebens und hat das Ziel, die Gemeinde zu sammeln, sie aufzubauen (Gott dient der Gemeinde) und in die Anbetung Gottes zu führen (die Gemeinde dient Gott). Er soll in allen seinen Elementen einladend, persönlich, ehrlich und kreativ sein.
Um in unseren Gemeinden ein notwendiges Maß an Vertrautheit und menschlicher Nähe zu garantieren, laden wir zur regelmäßigen Teilnahme an Hauskreisen/Kleingruppen ein. Spezielle Lehr- und Zielgruppenveranstaltungen (z.B. für Jugendliche) runden das Programmangebot ab. Gemeindliche Kleingruppen bieten den liebevollen und persönlichen Rahmen für gegenseitige Korrektur und Ermutigung.
Wertschätzung von Mitarbeitern und Leitern
Wir sind davon überzeugt, dass Gott seine Gemeinde mit geistlichen Persönlichkeiten baut, die, von ihm begabt, den Charakter Jesu widerspiegeln, sich glaubensvoll vom Heiligen Geist leiten und für ihren Dienst zurüsten lassen. Die verschiedenen Arbeitskreise in den Gemeinden stellen ein gutes Praxisfeld dar, in denen der einzelne Mitarbeiter Schulung, Gemeinschaft, Ermutigung und Korrektur erfährt. Wir wollen unsere Mitarbeiter und Leiter mit ihren Gaben wertschätzen, unterstützen und ihnen den entsprechenden Raum zur Entfaltung geben.
Verpflichtung zur Vielfalt in Einheit
Die Gemeinde Jesu bietet Heimat für alle Menschen, junge und alte, Männer und Frauen, Einheimische und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, Menschen mit unterschiedlicher sozialer Prägung, u.a. Wir erstreben deshalb in unseren Gemeinden eine Willkommenskultur der Annahme und Liebe.
Besonders fördern wollen wir die Ehe von Mann und Frau und die darauf basierende Familie als kleinste Zelle des Miteinanders. Kinder sind eine besondere Gabe Gottes, die wir in der Gemeinde dankbar annehmen und in Verantwortung vor Gott unterstützen wollen. Menschen, die in ihrer Ehe oder Familie gescheitert sind, sollen unsere Gemeinden als Ort der persönlichen Heilung erleben.
Des Weiteren sehen die Gemeinden ein wichtiges Anliegen darin, Singles und Alleinerziehende zu fördern, in das Gemeindeleben einzubinden und mit anderen Familien der Gemeinde zu verbinden, z.B. in Wohngemeinschaften und Generationenhäusern.
Wir freuen uns über Menschen aus unterschiedlichen Nationen in unseren Gemeinden als Ausdruck der großen Familie Gottes. Wir sehen in einem interkulturellen Gemeindeaufbau eine große Aufgabe und Chance für die Zukunft.
Inspiration durch unser geistliches Erbe
Wir sind dankbar für die Menschen, die vor uns Glauben gelebt und Gemeinde gestaltet haben. Als Mülheimer Verband achten wir dabei besonders das geistliche Erbe der Reformation, des Pietismus sowie der Erweckungsbewegung zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Wir verbinden dieses Erbe mit den Ausprägungen neuerer evangelikal-charismatischer Frömmigkeit.
Zusammenarbeit mit anderen Partnern
Wir sind dankbar für die vielfältigen Kirchen, christlichen Werke und Menschen des Friedens, die von Gott für seine Ziele gebraucht werden. Darum erstreben wir ein konstruktives Miteinander, um wirkungsvoll das Beste für unsere Städte und Regionen zu erreichen. In dieser Zusammenarbeit wollen wir verlässliche und ermutigende Partner sein, die gleichzeitig ihre geistliche Herkunft nicht verleugnen. Aufgrund der eigenen Geschichte fühlen sich die Gemeinden des MV besonders dem Auftrag Jesu verpflichtet, die Einheit des Leibes Jesu Christi zur Verherrlichung Gottes zu fördern.
Unsere Glaubenskultur
Wir erbitten von Gott …
Vertrauen in Gott, unseren Vater
Wir sind überzeugt, dass Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde, ein liebender Vater ist. Überall in dieser Welt entdecken wir seine „Fußspuren“. Die Gemeinschaft mit ihm erschließt uns eine neue Identität als seine Söhne und Töchter und lässt uns vertrauensvoll beten: „Abba, lieber Vater …“
Leidenschaft für Jesus Christus
Jesus hat uns durch Tod und Auferstehung aus der Macht der Sünde und des Todes befreit und uns neues, ewiges Leben geschenkt. Nun wollen wir ihn von ganzem Herzen lieben, begeistert für ihn leben und ihn durch einen Lebensstil der Anbetung ehren.
Erfüllung mit dem Heiligen Geist
Wir haben erlebt, dass der Heilige Geist als dritte Person der Gottheit so erfahrbar ist, wie es das Neue Testament beschreibt. Darum wollen wir beständig mit seiner Kraft erfüllt sein, seine Gaben erbitten und uns von ihm leiten lassen.
Wachstum in der Christusähnlichkeit
In unserer Nachfolge erleben wir durch das Wirken des Heiligen Geistes Veränderung. Wir werden dem ähnlich, den wir anbeten: Jesus Christus.
Erwartung von Zeichen und Wundern
Weil Gott uns seine Gegenwart im Heiligen Geist zugesagt hat, rechnen wir mit seinem übernatürlichen Eingreifen in den vielfältigen Herausforderungen des Alltags und der konkreten Gemeindearbeit. Gott tut das menschlich Unmögliche, er heilt, befreit, erneuert …
Begeisterung im Bezeugen des Evangeliums
Der Heilige Geist befähigt uns, durch Wort und Tat leidenschaftliche Botschafter der Liebe Gottes zu sein. Dabei wollen wir selbst unser Bestes geben und kreative Wege zu den Menschen finden.
In diesem Bemühen bekennen wir, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist. Seine Wahrheit macht Menschen frei und ermöglicht ein sinnerfülltes Leben. Diesem Anspruch Jesu wissen sich die Gemeinden des MV verpflichtet. Mission gehört zutiefst zum Wesen der Gemeinde Gottes. Sie soll im Einklang mit den Prinzipien des Evangeliums geschehen, also in uneingeschränktem Respekt vor und Liebe zu allen Menschen. Deshalb steht der MV auch zu den Prinzipien, die im Verhaltenskodex „Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ (siehe Anhang) enthalten sind.
Über die Evangelisation im eigenen Umfeld hinaus leistet der MV einen Beitrag zur Weltmission. Dies geschieht durch geistliche und finanzielle Unterstützung der Partnerkirchen des MV sowie befreundeter Missionen und durch die Aussendung von Mitarbeitern aus den eigenen Reihen.
Sehnsucht nach dem Reich Gottes
Jesus lehrt uns mit dem „Vaterunser“, das Kommen des Reiches Gottes zu erbitten. Damit verbinden wir die Erwartung, dass Gott schon hier und jetzt regiert. Den endgültigen Durchbruch seiner Herrschaft erwarten wir aber erst durch die Wiederkunft Jesu am Ende der Zeiten.
Unser Arbeitsauftrag
Wir engagieren uns für die Förderung gesunder Führungspersönlichkeiten.
Um unsere Berufung zu erfüllen, benötigen wir auf den Ebenen des Verbandes, der regionalen Bünde und der Ebene der Gemeinden gesunde und glaubwürdige Führungspersönlichkeiten. Darum hat das Entdecken, Trainieren und Befähigen solcher Mitarbeiter Priorität. Diese zielorientierten Führungspersönlichkeiten werden sich wiederum in andere Menschen investieren (vgl. 2. Timotheus 2,1ff).